Schweizer Suchmaschine ohne Gewalt und Pornografie

Schweizer Suchmaschine ohne Gewalt und Pornografie
Gastbeitrag von Regina Lehmann

Nicht wenige Kinder kommen über Suchfunktionen mit Pornografie in Kontakt. Der Schweizer Unternehmer Andreas Wiebe lancierte deshalb mit Swisscows eine bisher einzigartige Suchmaschine, die nicht nur keine Daten sammelt, sondern auch Pornografie und Gewalt konsequent herausfiltert. Was viele Anbieter für unmöglich hielten, hat sich als durchaus machbar erwiesen: Wo ein Wille ist, wo Überzeugungen und Werte wichtiger sind als Profite, finden sich Wege. Musste Swisscows zu Beginn noch stark über andere Betriebszweige querfinanziert werden, ist die Suchmaschine dank steigender Beliebtheit zunehmend selbsttragend.

Ebenfalls auf der Swisscows-Starseite zu finden ist ein Ratgeber zum Thema „Kinder und digitale Medien“. Dieser ermutigt Eltern, den Medienkonsum ihrer Kinder auf ein vernünftiges Mass zu beschränken und im Gegenzug viel Zeit in das familiäre Miteinander und reelle Erlebnisse zu investieren. Die Zahlen, die auf der Swisscows-Startseite aufgeführt sind, zeigen, wie wichtig es ist, sich frühzeitig mit dem Thema Medienerziehung in der Familie auseinanderzusetzen. Laut Swisscows erhalten Kinder in Deutschland mit durchschnittlich 6,5 Jahren ein eigenes Handy; die Zahlen in der Schweiz dürften dem in etwa entsprechen und allzu oft ist niemand da, der Jungen und Mädchen bei ihren Aufenthalten in der digitalen Welt begleitet und schützt. Zahlreichen Eltern scheint nicht nicht bewusst zu sein, dass sie ihrem Kind mit einem verfrühten Handygeschenk Schaden zufügen und seine gesunde Entwicklung beinträchtigen. Kinder sollten viel Zeit mit realen Erlebnissen in der realen Welt verbringen. Sie sollten sich im Freien bewegen und beim Spiel mit anderen Kindern Beziehungsfähigkeit und Frusttoleranz erlernen, statt körperlich passiv auf einen Bildschirm zu starren. Viele digitale Inhalte überfordern Kinder, das kindliche Gehirn wird durch die Reizüberflutung geschädigt. Das Belohnungssystem wird übermässig aktiviert und eine Überdosis an Adrenalin ausgeschüttet.

Es verwundert in diesem Zusammenhang nicht, dass immer mehr Kinder in Kindergarten und Schule durch Hyperaktivität, egozentrisches Verhalten und mangelnde Frusttoleranz auffallen. Oder dass sie an „normalen“ Aktivitäten wie Seilhüpfen, Fussballspielen oder einem Zoobesuch keinen Gefallen mehr finden. Die Realität bietet diese extremen Kicks nicht – zum Glück nicht, denn diese überfordern Kinder und sind schlichtweg nicht kindgerecht. Wer sich wünscht, dass seine Kinder zu lebens- und beziehungsfähigen Menschen heranwachsen, sollte ihnen möglichst spät ein Smartphone in die Hand drücken und den Konsum auf ein altersgerechtes Mass beschränken. Egal, ob „alle“ in der Klasse bereits ein eigenes Handy besitzen: Kinder im Primarschulalter brauchen noch kein eigenes Smartphone. Für Anrufe und Absprachen reicht in dieser Phase ein Familienhandy, das gemeinsam genutzt wird. Dass Smartphones über Nacht nicht im Kinderzimmer bleiben und Eltern immer wieder mal einen Blick auf die Browserverläufe werfen, versteht sich von selbst. Erhält das Kind irgendwann sein eigenes Smartphone, sollten Eltern kommunizieren, dass sie eine Mitverantwortung übernehmen und, wo notwendig, auch gewisse Vorgaben machen werden. Dies nicht als Misstrauensvotum, sondern weil es schlicht und einfach Fakt ist, dass die digitale Welt kein harmloser Kinderspielplatz, sondern ein herausfordernder Abenteuerpark ist, in dem Eltern und Kinder gemeinsam nach guten Wegen und sinnvollen Grenzen suchen.

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