Vor- und Nachteile des Nacktfoto-Filters für iMessage

Der spezielle Nacktfoto-Filter für iMessage wird sich schon bald auf sämtlichen Nutzergeräten von Apple befinden. Dabei handelt es sich aber um eine sehr umstrittene Funktion. Diese wird mit dem neuen Update auf jedes iPhone geladen. Nicht umsonst stand sie lange in der Kritik – eigentlich sollte dieser Nacktfoto-Filter zum Kinderschutz beitragen. Trotzdem gibt es auch heftige Vorwürfe, denn die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wird vom iPhone-Hersteller somit umgangen. Grundsätzlich war es gedacht, dass Eltern von unter dreizehnjährigen Kindern eine Nachricht bekommen, wenn das Kind mit pornographischen Inhalten konfrontiert wurde. Nun kommt eine überarbeitete Variante auf die iPhones und Apple Geräte.

Der Austausch von Bildern und Inhalten

Per iMessage können Bilder ausgetauscht werden. Diese werden zukünftig durch das lokale System genau geprüft. Angeblich behält aber der Hersteller die
Ende-zu-Ende Verschlüsselung bei. Im Moment sieht es so aus, als könnte das Kind selbst entscheiden, ob Berichte an die Eltern über die identifizierten Nacktbilder weitergegeben werden oder nicht. Sollte es zu einer solchen Auffälligkeit kommen, wird ein solches eingestuftes Foto als verschleiert dargestellt. Automatisch entsteht ein Hinweis für mögliche sensible Inhalte. Die Bilder können aber sowohl vom Empfänger, als auch vom Sender selbst wieder normal dargestellt werden.

Hat die Privatsphäre noch Priorität?

Grundsätzlich ist Apple als Unternehmen immer sehr auf die Privatsphäre der Kunden bedacht. Nun stellt sich allerdings die Frage, was es mit der Änderung der neuen Funktion auf sich hat und welche Konsequenzen diese nach sich ziehen wird. Grundsätzlich ist es das Ziel, den sexuellen Missbrauch an Kindern zu unterbinden bzw. die Verbreitung von Bildern und Videomaterial zu stoppen. In den USA wird gestartet, Apple analysiert automatisch alle Bilder und Fotos der iPhone Nutzer. Damit sind auch Mac Computer und iPads gemeint. Angeblich sollte niemand zu Unrecht verdächtigt werden. Aber geht das nicht zu weit?

Wird die Verschlüsselung aufgehoben?

Nun stellt sich aber die Frage, ob die Verschlüsselung von Apple tatsächlich intakt bleibt oder nicht. Die verschlüsselten Daten in der iCloud von Apple sollten angeblich auch verschlüsselt bleiben. Dafür setzt Apple eine spezielle Technik ein. Diese erkennt spezielle Motive. Entspricht ein Bild der vorgegebenen Liste, erfolgt sofort eine Manipulation dieser Datei von Apple. Das geschieht aber erst dann, wenn diese verdächtigen Dateien tatsächlich identifiziert wurden. Werden solche Bilder tatsächlich entdeckt, sind es angeblich anfänglich nur Apple Angestellte, die sich damit auseinandersetzen. Die Bilder werden dann an die US-amerikanischen Behörden gemeldet. Welchen Umfang das Projekt hat, ist bisher nicht klar. Zukünftig wird aber trotzdem auch eine internationale Zusammenarbeit erwartet.

Mögliche Probleme

Erweist sich die Technik allerdings als fehleranfällig, entstehen garantiert enorme Probleme. Ist ein Foto harmlos und wird dieses trotzdem als problematisch identifiziert, kann es nicht mehr ohne weiteres im Apple Messenger verschickt werden. Die fälschliche Einstufung pornographischer Inhalte wäre fatal. Genauso übergriffig wird auch die korrekte Identifizierung des sexuellen Materials empfunden. Mittlerweile dauert der Kampf gegen den Kindesmissbrauch im Netz schon zwei Jahrzehnte. Der technische Wettlauf hält weiter an. Mittlerweile hat sich Apple zum Ziel gesetzt, die Erkennung hauptsächlich auf die Endgeräte zu verlegen, dazu gehören auch iPads und iPhones. Auch die künstliche Intelligenz kommt zum Einsatz, um den potentiellen Missbrauch zu bremsen.