Google sammelt Millionen Gesundheitsdaten

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Ein Jahr lang sammelte Google Gesundheitsdaten von Patienten, ohne dass diese etwas davon wussten. Google bestätigte die Zusammenarbeit mit Gesundheitseinrichtung Ascension und beruft sich auf das Datenschutzgesetz aus 1996.

Von Zehn Millionen Patienten liegen die Gesundheitsdaten nun auch auf Google Servern. Zu Schade nur, dass die Patienten davon nichts wussten. Die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitssystem Ascension wurde erst nach dem Bericht der Wall Street Journal bestätigt. Während der Zusammenarbeit wurden Laborergebnisse, Arztdiagnosen, Krankenhausberichte, Anamnese, Patientennamen und Geburtsdaten ausgetauscht. Alles um die künstliche Intelligenz zu verbessern. Google Cloud-Chef Tariq Shaukat, sagt dazu, das Ziel sei, „die Ergebnisse zu verbessern, die Kosten zu senken und Leben zu retten“. Oh, vielleicht sollten wir Google danken, unserem Lebensretter, unser Held in der Not. Danke Google, nimm ruhig alle meine Daten, oh großer Held!

Abgesichert hat sich Google mit dem Gesetz aus 1996, welches die Weitergabe von Patientendaten an  Geschäftspartner erlaubt, solange die Daten nur verwendet werden, um die Einrichtung bei ihren Behandlungsfunktionen zu unterstützen. Das ist doch ein Witz! Das Internet hat sich so schnell weiterentwickelt, Massenüberwachung ist Standart. Zu der Zeit 1996 war dies nicht mal denkbar gewesen! Dieses Gesetz müsste schon lange überholt werden, gerade im Thema Datenschutz.

Photo by Natanael Melchor / Unsplash

Jetzt mal ehrlich, Google sammelt Millionen von Gesundheitsdaten, die vielleicht wichtigsten Daten des Menschen und spielt sich als Lebensretter auf. Überlegt doch mal, wie Google in jedes Gebiet Ihres Lebens Platz einnehmen will. Sie suchen mit Google, telefonieren mit einem Google Phone, haben eine SmartWatch, benutzen Googles Sprachassistenten und nun speichert Google Ihre Gesundheitsdaten. Mehr kann man doch nicht über einen Menschen erfahren, das perfekte System!

Das Problem ist: Woher sollen wir wissen, dass dies nicht in Europa der Fall ist. In Amerika wurde das Hinter dem Rücken der Patienten gemacht. Es wurde erst bestätigt, nachdem die Presse bereits darüber geschrieben hatte. Ich rate Ihnen bei Ihren Krankenhäusern oder Hausärzten nachzufragen, wo sie Ihre Gesundheitsdaten speichern, auf deren Servern oder in einer Google/Amazon Cloud, und ob sie diese Daten weitergeben.