Mikrochip unter die Haut

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Tags: Überwachung Mikrochip chip Datenschutz

Die Firma TUI Nordic mit Sitz in Stockholm sticht einigen Mitarbeitern die Nadel unter die Haut. Aus der Nadel kommt der reiskorngroße Mikrochip, mit welchem man Schließfächer öffnen, den gesicherten Kühlschrank oder auch Firmentüren öffnen kann. Ganz praktisch, oder?

In einem Interview mit Spiegel beantwortet Alexander Huber, Geschäftsführer von TUI Nordic, einige interessante Fragen, die auch in Bezug auf Datenschutz eine wichtige Rolle spielen. Ich werde explizit auf die Fragen um das Thema Datenschutz eingehen. Wer das volle Interview lesen will, der Link im Anschluss: https://www.spiegel.de/karriere/schweden-tui-mitarbeiter-tragen-mikrochips-unter-der-haut-a-1287060.html

Eine Frage war, ob dieser Chip geortet werden kann, eine wirklich wichtige Frage. Alexander Huber sagte darauf hin, dass dies nicht möglich sei und der Chip nur Impulse auf wenige Millimeter gibt. Wenn das Wahrheitsgemäß ist, ist dies eine gute Nachricht.

Weitere Frage: Kann der Chip gehackt werden? Antwort: Meines Wissens nach können Daten vom Chip nicht so einfach gestohlen  werden, aber es gibt ja auch nicht viel zu stehlen. Auf meinem Mikrochip  stehen diese Nummer und eine Webadresse, mit der Sie mein  Linked-In-Profil erreichen. Wenn Sie Ihr Handy dann dicht an meine Hand  halten, wird Ihnen mein Profil anzeigt. Das ist wie eine Visitenkarte.

Bis jetzt hört sich ja alles prima an. Ein Chip, der nicht gehackt werden und geortet werden kann. Solange man die Chips selber herstellt, könnte dies ja stimmen. Im Interview sagt Alexander Huber, dass dies spielerisch gesehen werden sollte. In diesem Maße könnte dies ja noch stimmen. Aber welches Gefahrenpotenzial besitzt denn so ein Chip.

In so einem Chip könnten viele Tücken und Gefahren stecken, schliesslich gibt es keine Garantie, was auf diesem Speichergerät an Software gespeichert ist. Wir müssen und im Klaren sein das man unsere Daten haben will. Der Staat sammelt sie unentwegt, Hacker knacken große Plattformen, um an Daten zu kommen und diese zu verkaufen. Das sollte man verstanden haben in unserer heutigen Gesellschaft, sonst läuft man naiv durch die Welt, wie Rotkäppchen.

Smartwatch - sports watch - measures the pulse, steps, pace and quality of sleep. Also calculates calories burned.
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Aber was sind den nun die Tücken? Einige versuche ich Ihnen zu erläutern. Die erste Tücke wäre der Standort. Möglicherweise wird dieser nicht bei TUI Nordic ermittelt, aber das wird sich in Zukunft bestimmt schnell ändern. Der Standort ist einer der wichtigsten Daten die man über sich verraten kann, den darauf basieren viele andere Erkentnisse. Wie oft geht eine Person joggen, isst er oft bei MCDonalds und wo arbeitet er, das komplette Verhaltensmuster kann durch den Standort aufgebaut werden.

Zweite Tücke: Ihre Gesundheit. Ein Chip kann ähnlich wie eine Smartwatch den Blutdruck eines Menschen messen und in Zukunft bestimmt noch mehr. Wer könnte am Zustand Ihrer Gesundheit interessiert sein? Bestimmt nicht Gesundheitsversicherungen, die würden sowas niemals wollen. Gerade die Gesundheitsdaten sind sehr sensible Daten, die man auf keinen Fall einfach so abgeben sollte.

Big data is watching you
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Fakt ist: Technologie ist mit Vorsicht zu geniessen, wie fast alles andere auch. Wie wir wissen schreitet die Technologie mit Lichtgeschwindigkeit voran. Vielleicht gibt es bereits morgen den neuen Chip im Markt, der Ihnen genau sagen kann, wie viele Kalorien Sie verbrannt haben, ganz nebenbei das Sie sich nicht mehr um einen Schlüssel für Ihre Haustür kümmern müssen. Was auch immer Sie kaufen oder sich implantieren lassen, sollten Sie auf den Wolf achten, der sie fressen will. Passen Sie auf und seien Sie nicht Rotkäppchen.