Runtastic und der Datenschutz - die Fitness App unter der Lupe

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Tags: Runtastic App Fitness apps Fitness tracker Sport Datenschutz persönliche Daten

Bewegung, Spass und vor allem Fitness liegen im Trend. Wer es genauer wissen möchte, verwendet eine entsprechende Fitness App dafür, die häufig mit dem Smartphone oder sogar einer modernen Armbanduhr verbunden wird. Wie aber sieht es mit dem Datenschutz und dieser Fitness App aus? Runtastic ist eine der beliebtesten Varianten.

Runtastic ist eine kostenlose App, die quasi von jedem frei heruntergeladen werden kann. Wer damit joggen geht, freut sich über detaillierte Ergebnisse und gesammelte Daten über die eigene Fitness. Die gelaufene Strecke wird mithilfe der GPS Daten  aufgezeichnet, genauso verhält es sich mit den verbrannten Kalorien und der Geschwindigkeit. Für den Läufer ist es interessant, sich selbst einschätzen zu können. Dann weiss er, wie es mit dem eigenen Status ganz genau aussieht und kann sich auf den nächsten Lauf besser vorbereiten. Wer weiter und schneller laufen will, kann das dann noch einfacher umsetzen. Diese Informationen haben somit einen positiven Effekt auf das Training.

Persönliche Daten werden gesammelt

Genauso verhält es sich auch mit gesammelten Informationen, welche die App über den Verlauf, die eigene Aktivität und die Statistiken bietet. Wer mag, kann sich mit Freunden vergleichen und direkt messen. Das weckt den Sportsgeist. Noch lustiger wird es, wenn es auf der jeweiligen Plattform zu hochgeladenen Ergebnissen kommt. Damit können sogar Ranglisten erstellt werden. Dafür ist es aber nötig, dass die App die Erlaubnis bekommt auf Facebook zuzugreifen oder die Kontakte am Handy nutzt. Das bedeutet, dass auch die Freundeslisten ins Spiel kommen. Genau diese Daten sind für den Betreiber und die Herstellerfirma namens Runtastic überaus wertvoll. Solche Daten werden in der Folge nämlich an die Werbefirmen weiterverkauft. Automatisch kommt es auch zur Werbung direkt in der App. Gleichzeitig wird mit der kostenpflichtigen Version regelmässig geworben, die Rede ist von der Premiumvariante.

Mit der Premiumvariante, die monatlich 9,99 Euro kostet oder jährlich 59,99 Euro ausmacht ist es möglich auf bestimmte Trainingspläne zuzugreifen. Gleichzeitig gibt es keine Werbung, welche Nerven kostet. Die Premium Version bietet Streckenabschnitte in Farbe, sowie individuelle Work-Outs und Intervall-Trainingsmöglichkeiten. Angeblich steigt somit die Motivation. Gleichzeitig gibt es noch weitere Angebote für Mountainbiker oder Radfahrer, bzw. das optimale Training für mehr Fitness zu Hause. Die meisten Werbungen beziehen sich auch auf Messgeräte für Herzfrequenz, Höhenmeter-Zähler und Schrittzähler. Bei dieser Hardware bleibt es aber nicht, die Werbung geht noch weiter.

Running
Photo by Filip Mroz / Unsplash

Die geteilten Daten der Nutzer

Nun stellt sich aber bei der kostenlosen Variante die Frage, welche Daten tatsächlich abgegeben werden. Die App bekommt für vieles eine Erlaubnis. Darunter fällt natürlich auch die Identität des Benutzers, gemeint sind die Benutzerkonten und Profildaten. Genauso verhält es mit sich mit den Informationen der Audiodateien, Videodateien, Bilderdateien und natürlich auch den Standort. Mit dieser kostenlosen App erfolgt eine genaue Dokumentation folgender persönlicher Daten:

  • Wann wird geschlafen?
  • Wie wird geschlafen?
  • Puls und Vitalfunktionen
  • Bewegungsgewohnheiten mit GPS
  • die eigenen Emotionen und die Stimmung

Es ist nicht möglich herauszufinden, was mit diesen gesammelten persönlichen Daten in der Folge geschieht. Deshalb empfiehlt es sich, die Privatsphäre Einstellungen ganz genau zu überprüfen. Es gilt vorsichtig zu agieren, wenn eine Laufroute direkt im Netz veröffentlicht wird. Welche Informationen gesehen werden können legt der User in der Privatsphäre Einstellung fest. Am besten ist man beraten, wenn man mit den eigenen Daten sparsam umgeht und diese nicht alle veröffentlicht. Es hat natürlich auch eine direkte Auswirkung auf Facebook, wenn die Aktivitäts-Informationen geteilt werden.

Vorher gut überlegen

Grundsätzlich ist eine solche Fitness App nicht schlecht, Runtastic kann motivieren und animieren zugleich. Sport ist eine gute Sache und trägt zur Fitness und Gesundheit bei. Trotzdem bedeutet die Weitergabe der persönlichen Daten und Freundeslisten immer eine indirekte Bezahlung. Deshalb ist diese App nicht wirklich kostenlos.