Tschüss Werbe-Cookie, hallo Werbe-ID

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Die Deutsche Telekom und Vodafone wollen den Markt verändern. Bisher wurde der Datenverkehr der Kunden von den Mobilfunkanbietern normalerweise unangetastet in das Internet weitergeleitet. Das sollte sich jetzt ändert – Datenschützer schlagen aber Alarm.

Die grossen Unternehmen und Telefonanbieter wollen damit ihre Kundendaten besser vermarkten. Dafür gibt es neue Angebote und Ideen. Normalerweise wurde bisher der gesamte Datenverkehr der Endkunden unangetastet in das Internet vom Mobilfunkanbieter weiter geleistet. In diesen Datenverkehr wird zukünftig allerdings eingegriffen. Das bedeutet, dass jeder Nutzer eine feste Kennung bekommt. Diese Kennung richtet sich nach der Mobilfunknummer des Kunden. Webseitenbetreiber können mithilfe dieser Kennung dann ganz genau erfassen, welche Inhalte sich der Nutzer und Kunde gerade ansieht. Damit wird wiederum ein Personenprofil gebildet, damit die Werbung zielgerichtet ausgespielt wird. Ein Argument dafür ist beispielsweise die Möglichkeit, mithilfe dieser Vorgehensweise genug Onlineangebote wirtschaftlich umzusetzen, um auch in Zukunft kostenlos zu bleiben.

Die Identifikation im Netz

Werbetreibende freuen sich ganz besonders über diese Möglichkeit, denn die Cookies für die Werbung finden vielleicht schon bald ein Ende. Ganz besonders stark beschäftigt sich der iPhone Hersteller Apple mit dieser Option. Das tut er natürlich zu Werbezwecken. Interessant ist auch, dass Google für das Jahr 2023 plant, die Werbecookies in Google Chrome generell abzuschalten. Weil es bis dahin nicht lange dauert, muss es neue technische Lösungen und Grundlagen für Werbemassnahmen geben.

Die personalisierte Werbung als Ziel der Grossunternehmen

Es ist klar, dass unpersonalisierte Werbung für die gesamte Werbebranche nicht interessant ist. Deshalb ist ein regelrechtes Rennen um die Werbe-IDs entstanden. Die Methoden dafür sind sehr vielfältig. Nachverfolgungssperren werden technisch übergangen, gleichzeitig gibt es häufig Weiterleitungen im Hintergrund, während sich der Nutzer auf einer Webseite befindet. Sehr viele Anbieter motivieren den Kunden dazu, sich auf Dauer einzuloggen und gleichzeitig alle Datenverarbeitungen zu akzeptieren.

Daher befinden sich die Telekom und Vodafone in einer einzigartigen und einmaligen Position. Der Datenverkehr kann nämlich auch in Zukunft immer mit der entsprechenden Mobilfunknummer verknüpft werden. Obwohl angeblich kein Zugriff auf eine echte Mobilfunknummer oder den Namen des Kunden weitergegeben werden soll, ist diese Vorgehensweise nicht legitim. Auch eine solche pseudonyme Kennung birgt Risiken bei der Zuweisung.

Cookies, die nicht gelöscht werden können

Die Version TrustPid befindet sich gerade in der Testphase dafür. Vodafone hält sich in Bezug auf Informationen für diese neue zukünftige digitale Werbung in Europa zurück. Angeblich sollten Verlage, Werbetreibende und auch Verbraucher gleichermassen profitieren können. Laut Vodafone sind sämtliche Teilnehmer über die Datenverwaltung informiert.

Die eigenen Nutzer werden schon seit langem verfolgt, diese Technik wurde bereits im Jahr 2012 vom US Anbieter Verizon genutzt. Einige Zeit später wurden die Super-Cookies bekannt, die gar nicht gelöscht werden können. Für eine solche Vorgehensweise muss aber eine hohe Geldstrafe gezahlt werden. Derartige Probleme möchte Vodafone gleich vermeiden. Das Unternehmen versichert, dass die Einhaltung der Gesetze zum Datenschutz, sowie die Datensicherheit und der Schutz der Privatsphäre Priorität haben. Von dieser Initiative der Mobilfunkanbieter sind Datenschützer allerdings nicht begeistert, sondern im Gegenteil: Es wird Alarm geschlagen.