Twitter (X) will biometrische Daten der Nutzer sammeln

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Der bekannte und beliebte Social-Media-Dienst Twitter (X) wurde im Oktober 2022 von dem Unternehmer und Visionär Elon Musk übernommen. Er benannte den Dienst in X um und kündigte einige radikale Änderungen an. Eine davon ist die geplante Sammlung von biometrischen Daten der Nutzer.

Biometrische Daten: Das steckt dahinter

Biometrische Daten sind Daten, die die physischen, physiologischen oder verhaltensbezogenen Merkmale einer Person beschreiben, die ihre eindeutige Identifizierung oder Verifizierung ermöglichen oder bestätigen. Klassische biometrische Daten sind Gesichtsbilder, Handschriften, Fingerabdrücke und Stimmproben. Da mithilfe dieser Daten eine Person zweifelsfrei identifiziert werden kann, sind es besonders sensible Daten, die einen hohen Schutz vor Missbrauch und unbefugtem Zugriff erfordern.

Warum will X (Twitter) biometrische Daten von Nutzern sammeln?

Nach Unternehmensangaben soll die Sammlung biometrischer Daten dazu dienen, die Plattform sicherer und personalisierter zu machen. Zum einen soll die biometrische Authentifizierung die Identität der Nutzer bestätigen und verhindern, dass gefälschte oder gehackte Accounts Zugriff auf den Dienst haben. Auf der anderen Seite stehen handfeste wirtschaftliche Interessen hinter der Offensive. Dank der biometrischen Analyse sollen Nutzerinteressen und Vorlieben identifiziert werden, um personalisierte Werbung, Jobangebote und Inhalte auszuspielen.

Änderung der Datenschutzrichtlinien

Um die Einwilligung der Nutzer für die Erfassung und Verwendung ihrer biometrischen Daten zu erhalten, hat das Unternehmen seine Datenschutzrichtlinien geändert. Nutzer, die ihre Einwilligung erteilt haben, können diese demnach jederzeit widerrufen oder einschränken. Die genauen Methoden und Umfänge der Datensammlung durch Twitter (X) sind jedoch noch nicht bekannt. Es ist möglich, dass X die biometrischen Daten aus den Fotos, Videos oder Audios extrahiert, die die Nutzer auf der Plattform hochladen oder teilen. Auf Nachfrage der BBC teilte das Unternehmen mit, dass das Prozedere mit zusätzlichen Anforderungen wie der Bereitstellung eines Selfies und einer Ausweiskopie verknüpft wird.

Brisantes Detail: Daten über Beschäftigungsverhältnisse

Ein brisantes Detail in den neuen Datenschutzrichtlinien von Twitter (X) betrifft die Sammlung von Daten über bestehende Beschäftigungsverhältnisse und besondere Fähigkeiten der Nutzer. Wer den Neuerungen zustimmt, stimmt auch der Sammlung und Auswertung dieser Daten zu. Unternehmensangaben zufolge sollen die Daten verwendet werden, um den Nutzern einerseits gezielt neue Jobs vorzuschlagen. Auf der anderen Seite sollen potenzielle Arbeitgeber auf Anfrage entsprechende Informationen erhalten.

Pläne für die Zukunft von X (Twitter)

Elon Musk hat hohe Zukunftsambitionen mit der Plattform X. Er sieht den Dienst zukünftig nicht nur als eine Plattform für Kommunikation und Information, sondern auch als Plattform für Unterhaltung, Bildung, Handel und Finanzen. Ziel ist es, X zu einem globalen Adressbuch zu machen, mit dem die Nutzer Videoanrufe machen, Geld verschicken, Produkte kaufen und Spiele spielen können. Themen wie Blockchain und der Einsatz Künstlicher Intelligenz stehen ebenfalls auf der Agenda für die künftige Ausrichtung von X.

Fazit: Die Sammlung biometrischer Daten von Nutzern ist Teil der Vision von Elon Musk für X, die er in den nächsten Jahren verwirklichen will. Dies birgt jedoch zahlreiche Risiken und bringt grosse Herausforderungen für den Datenschutz mit sich. Wie Musk diese Risiken minimieren und das Vertrauen der Nutzer gewinnen und behalten will, bleibt abzuwarten.