Überwachung in China – erwartet uns das auch?

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China gilt als wahrer Überwachungsstaat, was Menschenrechtler häufig kritisieren. Die Strassenbeleuchtung in China funktioniert anders, als in Europa – bisher zumindest. Diese ist sowohl mit einer Videoüberwachung, als auch mit Lautsprechern ausgestattet. Derzeit wird in China ein System aufgebaut, damit die Bewohner in sämtlichen Lebensbereichen überwacht und bewertet werden können. Die Rede ist von einem so genannten Sozialkreditsystem. Wer sich konform verhält, wird belohnt. Andererseits wird das Fehlverhalten in China auch dadurch bestraft. Ein solches System hat enorme Folgen.

Ein geplantes Bonuspunktesystem

Die Volksrepublik China plant ein so genanntes Bonuspunktesystem. Bei unerwünschtem Verhalten gibt es einen Punkt Abzug. Damit will China das Ziel erreichen, seine Bürger zu guten Bürgern zu erziehen. Die gesamte Bevölkerung Chinas ist davon betroffen.

Für dieses System wurden unterschiedliche Tests in diversen Städten in China absolviert. Jeder erhält anfänglich ein Guthaben an Punkten, zusätzliche Punkte werden für gutes Verhalten verliehen. Wer sich schlecht verhält, bekommt einen Punkt Abzug. Für die Kontrolle gibt es mittlerweile über 2 Millionen Kameras, die das Volk überwachen. Diese Kameras sind mit einer Gangerkennung und Gesichtserkennung ausgestattet. Das System weiss immer ganz genau, wer was wann wo tut.

Zusammenführung von Strafregister mit Metadaten

Das Volk wird nicht nur beobachtet, sondern es werden auch sämtliche Metadaten gesammelt, wenn im Internet gesurft wird. Diese Daten werden sogar zusammengeführt, wie zum Beispiel mit dem Strafregister. Die chinesische Regierung verfügt somit über eine Fülle an Daten. Damit können Bürger und Bürgerinnen wie Kinder umfassend kontrolliert werden. Umso einfacher ist es für die Regierung, für eine Belohnung oder eine Strafe zu sorgen.

Die Medien in China sind parteigesteuert. Werden diese Medien im Internet entsprechend vom Nutzer verwendet, gibt es Pluspunkte. Dasselbe gilt für korrektes Verhalten, wenn die Bürger ihre Eltern regelmässig besuchen, bzw. ihre Rechnungen rechtzeitig bezahlen. Die Kommunikation mit anderen Menschen mit einem niedrigen Punktestand, sowie der online Porno Konsum sorgen dafür, dass Punkte abgezogen werden. Je mehr Punkte, umso wertvoller ist das Mitglied in der Gesellschaft angesehen. Die Kreditzinsen werden gesenkt, der Zugang zu Behörden wird vereinfacht, die Krankenversicherung wird verbessert. Es drohen hingegen Sanktionen, wenn der Punktestand niedrig ist. Die eigenen Kinder werden dann beispielsweise von einer guten Schule oder Universität ausgeschlossen, die Kredite verteuern sich.

Weitreichende Konsequenzen

Im schlimmsten Fall ist es sogar möglich, dass der Job gekündigt wird. Der Punktestand verhindert beispielsweise das Kaufen von einem Zugticket oder Flugticket. Obwohl sich dieses Kreditsystem in China noch in der Testphase befindet, werden kritische Stimmen laut. Das Vertrauensproblem ist nämlich nicht nur in China präsent, sondern weitet sich auch zunehmend in Europa aus. Was die Überwachung über den Staat betrifft, so gibt es mittlerweile sämtliche Möglichkeiten, die dafür nötig sind. Daher scheint die Freiheit aller Menschen in Gefahr zu sein. Dass die chinesische Technologie als Vorreiterrolle dafür direkten Einsatz finden kann, steht ausser Frage.