Videospiele und der Datenschutz

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Obwohl es sehr viele Menschen gibt, die gerne online spielen, fragen sich nur die wenigsten, welche Daten tatsächlich preisgegeben werden. Im Endeffekt sollte kein Frust aus dem Spielspass entstehen, wenn die Videospiele tatsächlich heutzutage auch dem Datenschutz verletzen.

Die ersten Spiele gab es bereits in den fünfziger Jahren, diese hingen eng mit der Erfindung des Computers zusammen. Später folgten Spiele-Konsolen, bzw. der beliebte Gameboy. Was wäre die Spielewelt ohne PlayStation, Nintendo 64 oder den Super Nintendo gewesen? Damals handelte es sich um eine lokale Hardware, was aus datenschutzrechtlicher Sicht kein Problem war. Mittlerweile sieht die Situation aber ganz anders aus, denn die meisten Spiele funktionieren mit Internet. Spätestens in den 2000er Jahren hielt das Internet in viele Haushalte Einzug. Auch in Bezug auf die Videospiele entstanden viele Möglichkeiten.

Mittlerweile ist die Möglichkeit und Auswahl an Videospielen enorm und kaum zu überblicken. Dafür ist nicht einmal mehr eine Konsole nötig, das Smartphone reicht für den ultimativen Spielspass völlig aus. Die heutigen online Videospiele sind sowohl in Bezug auf die Grafik, als auch auf die Komplexität enorm gewachsen. Das bezieht sich natürlich auch auf die Datenmenge. Eine typische PlayStation der heutigen Zeit ist aber schon lange nicht mehr für das reine Spiele Vergnügen des Nutzers konzipiert. Das Multimediagerät bietet noch viele weitere Funktionen, wie zum Beispiel Streaming, Musik hören mit speziellen Programmen oder YouTube und ähnliche Dienste. Mithilfe dieser Konsole ist es möglich, mehrere Accounts miteinander zu verknüpfen. Andersherum ist es wiederum möglich, sich ein umfassendes Bild über eine Person zu verschaffen. Die heutigen Konsolen ermutigen die Spieler nämlich auch, online Nachrichten auszutauschen. Die Konsole wird entsprechend als modernes Kommunikationsmittel genutzt.

Die Daten der Nutzer

Die Nutzerdaten werden häufig über die Spieler Accounts gespeichert und auch weitergegeben. Wer zwischendurch eine Trophäe gewinnt, tut das gerne kund. Hier werden aber die kritischen datenschutzrechtlichen Stimmen in Bezug die Sicherheit in der Informationstechnik der heutigen Zeit laut. Ganz besonders beliebt sind Spiele, in denen der Spielerverlauf entsprechend vom Spieler beeinflusst werden kann, wenn dieser eine Entscheidung trifft. Daraus können entsprechende Analysen abgeleitet werden. Das sagt natürlich vieles über den Spieler aus.

Es ist mittlerweile kein Problem mehr, anhand der virtuellen Identität von einem Spieler gewisse Rückschlüsse zu ziehen. Diese beziehen sich auf folgende Individualitäten:

  • Bevorzugter Aufenthaltsort
  • Zahlungsfähigkeit
  • Kaufverhalten
  • Mentalität
  • Reaktionsvermögen
  • Interessen
  • das Lösen von Aufgaben
  • Herangehensweise an Aufgaben
  • individuelle Aussagen

Umso leichter ist es für die Spielebranche mittlerweile geworden diesen Schatz an Daten zu verkaufen und entsprechend anzubieten. Auch die VR Brillen unterstreichen das Verhalten und sind relativ bedenklich, wenn es um den Datenschutz geht. Bei der Nutzung von einer VR Brillen werden viele sensible Daten, wie zum Beispiel die aus der direkten Umgebung verarbeitet und weitergegeben. In Zukunft werden auch Daten über die Mimik und die Bewegung der Augen gesammelt. Nicht umsonst ist Facebook ein derartig grosser Investor bei diesen Produkten geworden.

Playstation television game
Photo by João Ferrão / Unsplash

Was sagen die Spielkonsolenhersteller?

Die Datenschutzhinweise der Hersteller für solche Spiele-Konsolen und Spieler sind mehr, als nur allgemein, wenn man sich das klein Gedruckte ansieht. Diese Allgemeinheit bezieht sich nicht nur auf die Empfänger der Daten, sondern auch auf die Basis der Rechtsgrundlage dazu. Es ist augenscheinlich, dass die grössten Spielehersteller und Spiele-Konsolen Produzenten bisher noch nicht sehr stark in den Fokus der Aufsichtsbehörden geraten sind. Die gesamte Branche ist bisher also noch nicht zum Handeln genötigt worden.

Datenschutzverstösse gab es aber bereits im Jahr 2010 in diesen Bereichen. Die Transparenzpflichten wurden deutlich missachtet. Hauptsächlich setzen sich Betroffene aus Jugendlichen und Kindern zusammen, was eine Gefahr des Datenschutzes in sich birgt. Die Spielebranche wird sich in Bezug auf den Datenschutz aber nicht verändern, solange die Behörden hier nicht aktiv werden.

Die Gefahr des Datenmissbrauchs erkennen

Spätestens dann, wenn die persönlichen Daten missbraucht werden, bleibt der virtuelle Spielspass auf der Strecke. Was die IT Sicherheit und das Spielerlebnis betrifft, so ist hier Vorsicht geboten. Es gibt viele Unternehmen, die sich für die Daten dieser Spieler interessieren. Auch Kriminelle versuchen, an die Identitäten zu kommen, um zum Beispiel Bank Informationen abzugreifen und zu stehlen. Deshalb gelten folgende Tipps in Bezug auf Datensicherheit und online Spiele:

  • Ein Spiel sollte nur von einer offiziellen und bekannten Quelle heruntergeladen und installiert werden, denn eventuell befindet sich eine schädliche Software im Hintergrund
  • ein Konto sollte nur bei einem seriösen Anbieter erstellt werden, damit mit den Daten vertraulich umgegangen wird
  • Kreditkarteninformationen sollten niemals hinterlegt werden
  • ein sicheres Passwort ist die oberste Regel für einen Spieler Account
  • ein Benutzer Konto sollte möglichst separat eingerichtet werden
  • das Profil von den sozialen Netzwerken sollte nicht mit dem Spielerkonto verknüpft sein
  • sobald Sicherheitsupdates von Herstellern erfüllbar sind, sollten diese heruntergeladen und installiert werden
  • die Zugriffsrechte sollten nur soweit eingeräumt werden, wie es wirklich notwendig ist, wenn es sich um Appspiele für das Smartphone handelt

Datenkraken werden häufig unterschätzt

Ganz besonders im Bereich der Videospiele werden diese Datenkraken sehr häufig unterschätzt, viele Sicherheitslücken sind bisher noch nicht geschlossen. Es handelt sich nicht nur um die gerätespezifischen Daten, sondern auch um die persönlichen Informationen zum Spieleverhalten und zu Spieler selbst. Dazu gehören zum Beispiel auch folgende:

  • Privates Verhalten
  • Zahlungsinformationen
  • sozialen Kontakte

Sehr häufig wird das Spiel mit anderen Personen online bevorzugt, weshalb ein digitaler Fussabdruck im Netz hinterlassen wird. Wer in fremde Welten abtauchen möchte, vergisst diese Tatsache leider allzu oft.