Was ist an Snapchat gefährlich?

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Tags: snapchat App Foto Video Risiko Datenschutz Sicherung Cybermobbing Spott Kinder

Hauptsächlich wird Snapchat als Messenger für diverse Nachrichten auf dem Smartphone genutzt. Die App bietet sehr viele unterschiedliche Funktionen, hauptsächlich geht es immer um Fotos oder Videos, die erstellt und geteilt werden. Das Ziel ist es, diese kreativen Bilder mit anderen Benutzern zu teilen und sie zu zeigen. Sowohl Fotofilter als auch so genannte Emoticons versüssen die gesamte Handhabung, eigene Zeichnungen und Effekte können zu mehr Spass beitragen. Wird es gewünscht, können diese Inhalte wahlweise an eine bestimmte Person gesendet werden. Auch die Kontakte dafür sind in der Snapchat App gespeichert. Sogar eine allgemeine Veröffentlichung dieser Bilder ist kein Problem.

Besonders hervorzuheben ist die spezielle Funktion des automatischen Löschens, wenn Inhalte gesendet wurden. Wenn ein Video oder ein Foto geteilt und verschickt wurden, kann die Datei vom Empfänger nur für eine bestimmte Zeit, wie zum Beispiel zwischen ein und zehn Sekunden angeschaut werden. Die Datei wird dann auf dem Smartphone des Empfängers automatisch gelöscht. Es scheint somit keine Gefahr zu sein, gewagte Bilder zu versenden. Derjenige denkt nicht länger über die Konsequenzen nach. Das unkomplizierte Verschicken dieser Nachrichten und das Geniessen des Augenblicks stehen somit im Vordergrund. Wer solche Bilder und Inhalte erstellt und versendet, versucht damit häufig, einen glaubhaften Einblick in das eigene Leben zu hinterlassen und zu teilen. Deshalb wird Snapchat auch sehr gerne von Stars und Prominenten genutzt. Damit wird ein Einblick in die Privatsphäre gewährt. Diese Vorgehensweise wird auch von Jugendlichen und Kindern nachgeahmt.

Die Altersbeschränkung für Snapchat

Grundsätzlich sollte Snapchat erst ab einem Mindestalter von 13 Jahren genutzt werden. Es gilt, diese Vorschrift einzuhalten. Jüngere Kinder können die Gefahren noch nicht einschätzen und das Risiko entsprechend überblicken. Für die Eltern ist es daher wichtig, sämtliche möglichen Risiken und Gefahren zu besprechen und Regeln festzulegen. Gute Tipps für eine sichere Nutzung stehen dabei im Vordergrund.

Das Risiko von Snapchat

Ein Kind empfindet es als lustig, besondere Videos oder Fotos zu erstellen. Trotzdem können Cybermobbing und Spott die Folge daraus sein. Werden diese Aufnahmen von anderen gesehen und auch genutzt, folgt häufig Spott. Trotzdem wiegt die App ihre Nutzer in Sicherheit. Angeblich wird das Foto ohnehin beim Empfänger nach wenigen Sekunden gelöscht. Diese oberflächliche Sicherheitsmassnahme wird aber ganz einfach umgangen, wenn ein Screenshot bzw. eine Kopie erstellt wird. Somit landet das Foto oder Video im Speicher.

Genauso ist es bedenklich, dass mithilfe von Snapchat der Kontakt zu fremden Menschen hergestellt wird. Daher ist es auch ein Problem, dass ein Fremder Kontakt mit Kindern aufnimmt. Das hat mit den hintergründigen Einstellungen zu tun. Diese Vorgaben können ganz einfach geändert werden. Eine Sicherung mit einem Passwort ist leider nicht möglich. Genauso gewagt ist auch die Situation mit dem gesamten Datenschutz bei Snapchat. Grundsätzlich gibt ein Kind relativ viele Informationen über sich auf Snapchat preis. Auch der aktuelle Standort wird verraten. So weiss das Kind immer, wo sich die Kontakte oder Freunde gerade befinden. Ein weiteres Risiko sind nicht jugendfreie Inhalte. Kinder können alles zugespielt bekommen. Inhalte, die das Kind verstören oder ängstigen, sind ebenfalls dabei.

Kinder effizient schützen

Eltern, die ihrem Kind die Nutzung von Snapchat erlauben, sollten entsprechende Sicherheitsmassnahmen ergreifen. Das Kind sollte mindestens 13 Jahre alt sein. Auch generell sollten sich die Eltern mit dem Kind über die Nutzung dieser sozialen Medien unterhalten. Die Einstellungen können von den Eltern nämlich nicht festgelegt werden, die Möglichkeit eines Passworts gibt es nicht. Ausserdem ist es für das Kind möglich, selbst Änderungen vorzunehmen.

Hilfreiche Bedingungen sind unter anderem:

o   Einstellungen dürfen nicht vom Kind geändert werden

o   gewisse zeitliche Abstände werden vorgegeben

o   es wird nur Kontakt mit echten Freunden aus dem wahren Leben hergestellt

o   neue Freunde werden mit den Eltern abgestimmt

o   Fotos oder Videos werden erst nach Absprache mit den Eltern geteilt

o   das Kind sollte genau wissen, dass die Fotos und Videos nicht automatisch gelöscht werden, sondern kopiert und weitergegeben werden können

o   Filter mit Standort Informationen sollten nicht verwendet werden

o   persönliche Daten dürfen vom Kind nicht mitgeteilt werden

Befindet sich trotzdem irgendwann ein unerwünschter Kontakt in der Liste des Kindes, sollte dieser sofort aus der Kontaktliste gesperrt werden. Blockierte Kontakte werden direkt angezeigt. Trotzdem gibt es niemals eine 100-prozentige Sicherheit im Netz für die Kinder, weshalb immer vorsichtig mit sozialen Netzwerken und solchen Messengerdiensten wie Snapchat umgegangen werden muss.