Was ist das Social-Credit-System?

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Was ist das Social-Credit-System?

2014 wurden die ersten Massnahmen getroffen, um in China ein sogenanntes Social-Credit-System einzuführen, mit dem Ziel, dass es irgendwann verpflichtend sein wird, dieses zu nutzen. Das System dient dazu, einzelne Unternehmen des Landes in speziellen Listen und Datenbanken zu erfassen und zu bewerten. Somit ist das Ganze deutlich transparenter als sonst. Wer einen neuen Betrieb in China gründen will oder aber ein bestehendes Unternehmen weiterhin führen will, sollte sich genau überlegen, ob er dies auch unter den Gesichtspunkten des Social-Credit-Systems kann.

Was genau ist das Social-Credit-System?

Bei dem Social-Credit-System kommen unterschiedlichste Massnahmen zum Einsatz, um die Unternehmen zu überwachen, Organisationen und Verbände einzustufen und alle wichtigen Daten zu speichern. So ist es dann auch seitens des Staates möglich, unangebrachtes Verhalten zu disziplinieren und unter Umständen sogar zu bestrafen. Wenn ein Unternehmen hingegen alle Richtlinien und Vorgaben einhält, wird es positiv bewertet. Dieses System bringt einige kritische Stimmen mit. So ist ein Unternehmen längst nicht mehr nur auf sich selbst gestellt, sondern muss dem Staat viel mehr Rechenschaft ablegen und ist einfach nur transparent. Hierzu werden auch digitale Überwachungstechniken wie Videoüberwachung und Gesichtserkennung genutzt.

Das System wird mittlerweile nicht nur in China eingesetzt. In vielen weiteren Ländern gibt es bereits Social-Credit-Systeme, auch hier in Europa und in Amerika.

Was soll mit dem Social-Credit-System erreicht werden?

Der wohl grösste Punkt, der auf jeden Fall erreicht werden soll ist, dass die Unternehmen für den Staat deutlich transparenter und leichter einsehbar sind. So lassen sich kriminelle Machenschaften nicht mehr ohne weiteres verbergen. Derzeit ist das System noch im Aufbau, es soll aber schon bald komplett angewandt werden. Das Regime in China will dadurch auf verschiedenen Ebenen das Verhalten der Betriebe, der Organisationen und sogar der privaten Bürger besser verstehen und einordnen. Das betrifft zum Beispiel die politische Gesinnung oder die sozialverträglichen Verhaltensweisen. Somit hat das Social-Credit-System eine Art erzieherische Funktion.

Dadurch soll erreicht werden, dass eine vorbeugende Selbstkontrolle entsteht. Das bedeutet, dass die Unternehmen von sich aus wissen, was richtig ist und was nicht. So gibt es weniger Probleme und sie bekommen zusätzlich auch noch eine positive Bewertung.

Das Gemeinwohl an erster Stelle

Nicht die Unternehmen selbst sind mehr an erster Stelle, sondern das Gemeinwohl. Alles wird unter das "Gemeinwohl" verpackt. Und genau daran sollten sich die Betriebe und auch die Privatpersonen immer orientieren. So gilt es den Mitmenschen stets sozial entgegenzutreten. Darüber hinaus hilft es, freiwillig bestimmte gemeinnützige Aufgaben zu übernehmen, um eine bessere Bewertung zu erhalten.

Weitere Ziele des Social-Credit-Systems

Einige Ziele des Social-Credit-System in China wurden bereits erwähnt. Darüber hinaus sollen Lebensmittelskandale vermieden und korrupte Vorfälle aufgedeckt werden. Es ist eine Überwachung zum "Wohl und zur Sicherheit" der Bürger. Wenn diese sich an alle Regeln und Gesetze halten, erhalten sie eine positive Bewertung. Gleichermassen will der Staat das Schulden- und Finanzmanagement besser im Auge behalten. Und wenn es dabei potenzielle Verbesserungen gibt, können diese schnell durchgeführt werden. Gleichermassen kann die Kreditwürdigkeit eines Einwohners festgestellt werden, auch wenn er kein Bankkonto besitzt. Im Moment haben Unternehmen und Behörden nur einen Teil der Daten. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass in Zukunft alle online verfügbaren Daten miteinander verbunden werden. Und so wird das Gläserner-Menschensystem perfekt.