WhoFi: Wie dein Körper ein Wi‑Fi-Biotop schafft

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Tags: WhoFi Wi‑Fi Wi‑Fi-Biotop Deep‑Neural‑Network Signal-Fingerprints Smart Homes Gebäudeautomation Tracking

Forscher der Universität La Sapienza in Rom haben mit WhoFi ein System entwickelt, das Menschen anhand der Art und Weise identifiziert und verfolgt, wie deren Körper mit Wi‑Fi-Signalen interagieren – ganz ohne Kamera oder Geräte am Körper .

Funktionsweise

  • Channel State Information (CSI): Das Signal eines Routers wird von Körpern reflektiert, gestreut oder geblockt – jede Person beeinflusst Amplitude und Phase auf individuelle Weise.
  • Ein Transformer-basiertes Deep‑Neural‑Network lernt daraus einzigartige „Signal-Fingerprints“, die Personen mit bis zu 95,5 % Genauigkeit wiedererkennbar machen – in unterschiedlichen Räumen und auch durch Wände hindurch .

Das System funktioniert mit ganz gewöhnlichen Routern – etwa zwei TP‑Link N750 – und ist damit weder teuer noch technisch hochkomplex .

Potenzielle Anwendungen: smart, praktisch … gruselig?

  • In Einzelhandel und Customer Experience: Identifikation von Stammkund beim wieder Betreten – automatische Rabattaktionen etc.
  • In Smart Homes & Gebäudeautomation: Personalisierte Steuerung ohne Kamera oder individuelles Gerät.
  • In sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern oder Pflegeheimen: Überwachung von Aufenthaltsorten oder Notfallsituationen, ohne sichtbar zu überwachen.
  • In der Zukunft: zugängliche Zugangskontrollen, smarte Abwesenheits-/Anwesenheitserkennung ohne Chip oder Karte .

Datenschutz & ethische Fragen

  • Unsichtbar und unbemerkt: Personen können ohne ihr Wissen erkannt und getrackt werden.
  • Kein expliziter Identitätsbezug nötig: Es braucht weder Namen noch Gerät – allein die Körperform genügt.
  • Kombination mit Standortdaten ermöglicht Bewegungsprofile, Rückschlüsse auf Routinen, Gesundheitszustand oder soziale Kontakte – womöglich sehr sensitive Informationen .
  • Die Technologie existiert bisher nur als Proof-of-Concept. Getestet wurden 14 Personen, mit ca. 60 Messungen pro Person – in Alltagssituationen möglicherweise weniger robust .
  • Datenschutzrichtlinien wie DSGVO müssen genau geprüft werden – möglicherweise ist anonymes Tracking rechtlich nicht zulässig, wenn eine Zuordnung zu einer natürlichen Person möglich ist.