Wie Spiele-Apps die Kinder manipulieren

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Wie Spiele-Apps die Kinder manipulieren

Kinder und Jugendliche haben eine riesige Auswahl, wenn es um die typischen Spiele-Apps für Handy und Smartphone geht. Die Käufe steigen, die Umsätze genauso. Häufig werden solche Spiele am Anfang noch kostenlos angeboten. Erst später wird der junge Spieler zum Kauf bewegt. Dafür gibt es unterschiedliche Strategien, die stark manipulativ sind. Diese Strategien bergen für die Kinder einige Risiken. Das liegt unter anderem daran, dass der Markt auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet ist. Diese stellen eine eigene Zielgruppe dar.

Manipulation der Kinder

Dark Patterns sind dafür geschaffen, um Kinder und Jugendliche über eine App zu manipulieren. Diese werden zum Beispiel eingesetzt, damit sich das Kind länger mit der App beschäftigt. Ein Beispiel dafür ist die tickende Uhr, es bleibt immer etwas zu wenig Zeit, um Dinge zu erledigen. Diese Strategien sind für viele Eltern unbekannt. Trotzdem werden die jüngsten Nutzer darüber häufig manipuliert. Die noch in der Entwicklung befindlichen Gehirne von Kindern sind dafür besonders empfänglich.

Da ist es kein Wunder, dass die kleinsten Nutzer des Smartphones oder Tablets kaum noch wegzubekommen sind. Die psychologischen Tricks wachsen immer weiter an. Häufig nutzen die Kinder schon im Vorschulalter diverse Spiele, die regelrecht mit manipulativen Elementen gefüllt sind. Besonders während der Corona-Zeit gingen die Zahlen dazu hoch. Damit hat sich jetzt auch das Deutsche Zentrum für Suchtfragen beschäftigt. Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Techniken zu einem krankhaften Spielverhalten führen können. Die Rede ist auch von der sogenannten Social-Media-Sucht bei Kindern und Jugendlichen. Diese hat ebenfalls während der Corona-Pandemie stark zugenommen.

Dark Patterns sind besondere psychologisch zusammengesetzte dunkle Muster. Sogar dreijährige Kinder sind das Ziel. Der Spielverlauf soll dadurch künstlich verlängert werden, damit sich der junge Nutzer erneut mit der App beschäftigt oder sich Werbung anschaut. Indirekt wird damit enormer Kaufdruck ausgeübt. Zu den typischen kostenlosen Ausführungen dieser Art gehören u.a. Spiele wie „Minecraft“ oder „Subway Surfers“.

Der Beziehungsdruck wird ebenfalls ausgeübt, das geschieht parasozial. Die imaginären Spielfiguren bewegen den Nutzer dazu etwas zu kaufen. Wird nicht weiter gespielt, zeigt sich der fiktive Charakter beispielsweise traurig. Dafür sind Jugendliche und Kinder besonders empfänglich. Häufig gibt es einen Countdown, der anzeigt, wie lange ein kostenpflichtiges Extra noch erhältlich ist. Auch Navigationsbeschränkungen bringen den jungen Spieler dazu etwas zu kaufen oder länger zu spielen. Die Kinder identifizieren sich mit ihrem Lieblingscharakter im Spiel. Es locken immer wieder virtuelle Belohnungen, sodass der Bildschirm häufig aufblinkt. Wer die App verlassen möchte, wird wiederum geködert.

Das Gehirn ist nachweislich erst ab einem Alter von ca. 20 Jahren vollkommen ausgereift. Deshalb werden manipulative Elemente in solchen Spielen immer wieder eingebaut, um den Nutzer süchtig zu machen. Der Nutzer bekommt immer wieder einen kleinen Schubs, damit er Dinge virtuell erledigt. Dieses Konzept wird zum Beispiel auch im Supermarkt angewendet. Nähere Daten werden von den entsprechenden Unternehmen und Spieleentwicklern leider nicht zur Verfügung gestellt.

Empfehlung für die Eltern

Grundsätzlich empfiehlt es sich daher, dass jüngere Kinder bei solchen Online-Spielen auf dem Tablett oder Smartphone von den Eltern begleitet werden sollten. Manipulative Spielegestaltungen können dadurch besser aufgedeckt werden. Es ist möglich, die Geräteeinstellungen entsprechend einzuschränken. Alternativ dazu können gewisse Spiele auch im Offline-Modus genutzt werden. Dadurch kommt es allerdings meist zu einem verminderten Spieleerlebnis, folglich fehlt der Spielspass.

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