Ab wann ist es Computerspielsucht?

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Tags: Computerspielsucht Suchterkrankung Kinder Computerspiel Kontrollverlust

Ab wann ist es Computerspielsucht?

Wer ohne Ende spielt und zockt, läuft Gefahr, süchtig zu sein. Für viele stellt sich die Frage, ab wann die sogenannte Computerspielsucht tatsächlich gilt, denn diese kann als Krankheit gesehen werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Anfang 2018 den Begriff "Gaming Disorder" anerkannt. Die Störung wird ähnlich wie andere Suchterkrankungen als ein Muster von anhaltendem Spielverhalten charakterisiert, das sich in seiner Schwere entwickelt und Vorrang vor anderen Lebensinteressen wie Schule, Beziehungen, Schlaf oder Arbeit hat. Deutschlandweit sind mehr als 700.000 Kinder und Jugendliche betroffen.

Der totale Kontrollverlust

Viele haben die Kontrolle über das Spiel komplett verloren. Zahlreiche Kinder und Jugendliche sitzen nur noch in einem dunklen Zimmer vor dem Bildschirm, während sie sich von flüssiger Nahrung oder ungesundem Essen ernähren. Strategiespiele und Ego-Shooter liegen an der Tagesordnung. Es bleibt keine Zeit zum Schlafen oder Essen. Tage sehen genauso wie die Nächte aus. Betroffene haben das Gefühl, das Spiel gar nicht mehr verlassen zu können. Die Teamkollegen sollten nicht im Stich gelassen werden. Hört man auf, geht alles verloren, was bisher erreicht wurde. Das Spiel sorgt für ein ständiges Glücksgefühl. Dieses Glücksgefühl ist aber jedes Mal umso schwerer zu erreichen. Irgendwann gibt es keine Freunde mehr, die Arbeit wird vernachlässigt. Deshalb wurden Jugendsuchtstationen dafür eingerichtet. Dort kann sich der Patient einer Therapie unterziehen und beispielsweise neue Musikinstrumente erlernen oder sich dem Sport widmen. Der Entzug ist häufig ein kalter – es läuft wie bei den meisten Süchten.

Das Gehirn von jungen Menschen

Das Gehirn von jungen Menschen ist ganz besonders anfällig für eine Suchterkrankung. Jugendliche und Kinder fühlen sich schnell von Dingen fasziniert. Trotzdem befinden sich junge Menschen noch im Wachstum und können ihre Impulse nur schwer kontrollieren. Umso schwieriger ist es, Kinder und Jugendliche von solchen Süchten fernzuhalten.

Wann ist von Sucht die Rede?

Niemand möchte sein Kind an das Internet verlieren. Für Eltern bedeutet das eine Horrorvorstellung. Deshalb ist es wichtig, die Kinder und Jugendlichen früh genug aufzuklären. Viele Kinder haben das Gefühl, dass sie mit ihrem Computerspiel ihre Einzigartigkeit und Fantasie ausleben können. Digitale Medien bedeuten sowohl einen Fluch als auch einen Segen für die Kinder. Trotzdem können diese Medien häufig die Gehirnentwicklung blockieren und behindern. Andere hingegen setzen auf die digitale Bildung. Deshalb kommt es immer darauf an, wie das Medium verwendet wird. Leider ist aber auch die Medienkompetenz zahlreicher Eltern häufig mangelhaft. Das liegt unter anderem auch daran, dass es sich um ein Milliardengeschäft handelt, welches viele Sucht-Faktoren mit sich bringt. 33 % der Eltern beaufsichtigen Inhalte, mit denen die Kinder konfrontiert werden, überhaupt nicht. Zeitliche Einschränkungen sind auch nur selten gegeben. Umso wichtiger ist es, dass die Eltern altersgerechte Grenzen setzen.

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