Amazon, Facebook und Co: Kommt eine europäische Digitalsteuer?

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Weltweit kommt es zu Verhandlungen, in denen es um die globale Digitalsteuer geht. Die europäische Kommission möchte endlich zu einem Entschluss kommen. Das Ziel ist es quasi spätestens im Jahr 2021 eine digitale Steuer in Europa einzuführen. Das wird passieren, wenn sich die Staaten auf globaler Ebene nicht bald einigen.

Die grössten Digitalkonzerne sind gemeint

Typisch grosse Digitalkonzerne, zu denen Facebook, Amazon, Apple und Google zählen generieren europaweit, bzw. weltweit sehr hohe Umsätze. Einen offiziellen Firmensitz in Europa haben die genannten Unternehmen allerdings nicht. Deshalb ist es bisher auch nicht nötig gewesen, die Umsätze entsprechend zu versteuern. Daher zahlen klassische Industriebetriebe Expertenschätzungen zufolge mehr Steuern, als diese Digitalkonzerne.

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USA drückt auf die Bremse

Die USA wollten unlängst aber diese Verhandlungen über die Digitalsteuer aussetzen und entsprechend pausieren. Aus den USA kommen starke Kritiken in Bezug auf die aktuelle Idee der Digitalsteuer. Genau deshalb sollte auch die europäische Kommission nun aktiv werden. Sollte es nicht demnächst zu einer Einigung der Staaten in Bezug auf die globale Digitalsteuer kommen, denn werden spätestens im Jahr 2021 von der europäischen Kommission Entwürfe zu einer Mindestbesteuerung von internationalen Konzernen und der Digitalsteuer vorgelegt.

Die ungeduldigen Staaten Europas

Es gibt Staaten in Europa, die auf eine europäische oder globale Digitalsteuer nicht warten wollen. Deshalb ist es in der Vergangenheit bei einigen dieser Staaten zu einer nationalen Steuer gekommen. Die Gewinne von online Marktplätzen, Social Media Unternehmen und Suchmaschinen werden zum Beispiel in Grossbritannien bereits mit 2 % besteuert, in Italien kommt schon bald eine dreiprozentige Digitalsteuer.

Es bleibt daher zu erwarten, dass die europäische Union die Digitalsteuer mit eigener Faust weiter vorantreiben wird, damit es wenigstens auf europäischer Ebene eine Einigung dafür geben wird. Ganz besonders das Bundesfinanzministerium arbeitet mit Nachdruck daran, eine Lösung dafür zu finden. Das Debatte um das Thema der Digitalisierung und der Steuer sollte zu einer fairen Besteuerung führen.

Weil die USA im wahrsten Sinne des Wortes bremsen, wird entsprechend mit hohem Zoll auf Autos, die aus der europäischen Union nach den USA exportiert werden gedroht. Über die Einführung einer Digitalabgabe wird bereits seit vielen Monaten unter den Staaten gestritten. Die stärkste Kritik kommt von Grossbritannien, Spanien, Italien und Frankreich.

Frankreich macht es vor

Frankreich hat es vorgemacht, die Digitalsteuer gilt rückwirkend bis auf das Datum des 1. Januar 2019. Auf die digitalen Umsätze in diesem Zeitraum werden 3 % Steuern fällig. Dieser Steuersatz und der Wert wurde auch von der europäischen Kommission vorgeschlagen. Sehr viele Steuern fliessen in der Folge besonders in den Bereichen der Erlöse, die aus dem Verkauf von Nutzerdaten und der Verwendung dieser Daten resultieren. Privatpersonen sind von dieser Digitalsteuer ausgenommen, im Visier stehen nur die Grosskonzerne. Seitens der betroffenen Unternehmen gab es bisher noch keine starken Reaktionen darauf.