Chatkontrolle à la 1984?
Heute am 20.06.2024 wird das Europäische Parlament über die Einführung der sogenannten Chatkontrolle entscheiden. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Konzept, und wie steht Swisscows mit unserem Messenger TeleGuard dazu?
Die Diskussion über die Chatkontrolle ist bereits seit einiger Zeit im Gange. Im Kern handelt es sich dabei um eine umfassende Überwachung aller Bürger unter dem Vorwand, Kriminelle zum Schutz von Kindern aufzuspüren. Geplant ist, dass sämtliche Chats von Messenger-Diensten durchleuchtet und auf illegalen Inhalt geprüft werden sollen.
Wir bei Swisscows, als Betreiber des Messengers TeleGuard, lehnen die Einführung einer solchen Massenüberwachung entschieden ab. Unser Standpunkt ist klar: Während wir den Schutz von Kindern im Internet für äusserst wichtig halten und deshalb aktiv Konferenzen organisieren, um Eltern und Schulen zu sensibilisieren, können wir eine flächendeckende Überwachung unbescholtener Bürger nicht unterstützen.
Unsere Ablehnung basiert auf folgenden Punkten:
1. Privatsphäre: Jeder Bürger hat das Recht auf Privatsphäre. Eine allgemeine Überwachung würde dieses grundlegende Recht massiv einschränken. Mit jedem Schritt der Lockerung dieser Gesetze kommen wir dem Chinesischen Social-Credit-Score System näher.
2. Missbrauchsrisiken: Die gesammelten Daten werden aufgrund der massiven Cyberangriffe in falsche Hände geraten und für andere Zwecke missbraucht werden.
3. Effektivität: Eine derart umfassende Überwachung wird nicht möglich sein, da der Zustrom an Daten enorm wäre. Diese zu filtern würde massive Ressourcen in Anspruch nehmen, welche wahrscheinlich nur mit KI zu meistern wäre. Dies würde im Umkehrschluss bedeuten, dass eine programmierbare Software über Ihre Schuld und Unschuld bestimmen kann.
4. Programmierbarkeit von Straftaten: Wie bereits in Punkt drei angedeutet, lässt sich der Verdacht auf eine Straftat durch die programmierte Durchleuchtung von Chats auf verschiedene Szenarien anwenden. Beispielsweise könnte die Äußerung von Kritik an bestimmten Themen der Regierung in einem Gruppenchat schnell zu einer polizeilichen Untersuchung führen.
Während wir als Swisscows den Schutz von Kindern im Netz aktiv fördern, indem wir Workshops und Informationsveranstaltungen anbieten, sehen wir den Ansatz der Chatkontrolle als kontraproduktiv an. Wir setzen auf präventive Massnahmen und Aufklärung, statt auf flächendeckende Überwachung.
Für uns steht fest: Die Sicherheit und Privatsphäre unserer Nutzer haben oberste Priorität. Wir hoffen, dass das Europäische Parlament dies bei seiner Entscheidung berücksichtigt und sich gegen die Einführung der Chatkontrolle entscheidet.