Smart Home – Fluch oder Segen?

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Smart Home – Fluch oder Segen?

Ein intelligentes Thermostat, das die Heizung im Bad vor dem Aufstehen aktiviert, Jalousien, die sich eigenständig in Bewegung setzen, sobald es dunkel wird und Überwachungskameras, die selbst im Urlaub mit dem Smartphone gecheckt werden können – in einem Smart Home funktioniert das problemlos.

Der technische Fortschritt macht auch vor den heimischen vier Wänden nicht Halt. Dem vernetzten Zuhause gehört die Zukunft, glaubt man den Prognosen zahlreicher Wissenschaftler und Forscher. Doch, wo der Komfort wächst, steigen auch die Risiken. Wir nähern uns der provokanten Frage: Smart Home – Fluch oder Segen?

Smart Home: Das vernetzte Zuhause auf dem Vormarsch

Die Nutzung von Smart-Home-Anwendungen ist in der Schweiz unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Anfang 2023 waren bei acht Prozent aller Schweizer smarte Haushaltsgeräte im Einsatz. Ebenso viele Personen nutzten smarte Technik in den Segmenten Home Entertainment und Gebäudesicherheit (Quelle: Statista). Prognosen gehen davon aus, dass der Anteil der Nutzer von smarten Haushaltsgeräten bis zum Jahr 2027 auf bis zu 26 Prozent steigen wird (Quelle: Statista). Damit steht fest: Der Siegeszug smarter Alltagstechnik ist ungebrochen.

Mehr Wohnqualität und Sicherheit im Smart Home

Ein vernetztes Zuhause bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich. Mit dem Smart Home hält mehr Wohnqualität Einzug in die heimischen vier Wände. Eine Aufforderung an den Sprachassistenten genügt und schon erklingt in allen Räumen die Lieblingsmusik. Wenn Sie aus dem Bad kommen, das am Morgen bereits kuschelig warm ist dank eines intelligenten Thermostats, duftet es bereits verführerisch nach Kaffee, den das vernetzte Haushaltsgerät selbstständig mit dem ersten Weckerklingeln gebrüht hat.

Das Smart Home steht auch für ein Plus an Sicherheit. Versucht ein Einbrecher, sich Zutritt zu verschaffen, wird ein abwesender Nutzer automatisch über das Smartphone informiert. Ausserdem schaltet sich das Licht ein und gegebenenfalls jault eine Alarmanlage auf. Mithilfe einer App können Sie darüber hinaus überprüfen, ob das Bügeleisen wirklich ausgeschaltet wurde und andere elektrische Geräte vom Stromkreislauf getrennt wurden.

Energie sparen leicht gemacht

In einer Zeit galoppierender Energiepreise denken viele Verbraucher über Einsparmöglichkeiten im Haushalt nach. Intelligente Thermostate erkennen beispielsweise, wenn ein Fenster geöffnet wurde und drosseln automatisch die Heizung. Elektrogeräte, die aktuell nicht benötigt werden, schalten ohne menschliches Eingreifen in den Energiesparmodus. Mithilfe von vernetzten Zählern können Sie darüber hinaus Stromfresser im Haushalt aufspüren.

Risiko: Störanfälligkeit des Smart Home

Ein Risikofaktor für das Smart Home besteht in der Störanfälligkeit der Technik. In der Regel basieren die geschlossenen Systeme auf Funkverbindungen. Bei einem Ausfall der Internetverbindung kann es zu einem Totalausfall aller vernetzten Geräte kommen. Es wäre ein Worst-Case-Szenario, das sich in der Praxis kaum ausschliessen lässt. Auch Extremwetter-Ereignisse wie Gewitter mit Blitzen können der smarten Technik Schaden zufügen. Hier lohnt es sich, im Vorfeld mit der Versicherung abzuklären, welche Schäden bei derartigen Ereignissen übernommen werden.

Vorsicht Hacker!

Die grösste Gefahr für das Smart Home geht von Hackern aus. Ohne Internetverbindung geht gar nichts und diese nutzen Kriminelle, um an private Daten zu gelangen, das Haus auszuspähen und/oder mithilfe von Schadsoftware die Kontrolle über alle smarten Geräte zu übernehmen. Um dieses Risiko zu minimieren, sollten die werksseitig eingestellten Passwörter unmittelbar nach der Installation der Geräte gegen sichere persönliche Kennwörter ausgetauscht werden.

Dass für jedes Gerät ein anderes Passwort benutzt werden sollte, dürfte aus Sicherheitsgründen klar sein. Wer ganz sicher sein will, dass private Daten auf dem Laptop, dem Tablet-PC oder dem Smartphone nicht in die Hände Unbefugter gelangen, sollte für diese Endgeräte ein anderes W-LAN Netzwerk wählen. Erfolgt die Steuerung des Smart Home über Smartphone-Apps, müssen diese vor Hackerattacken geschützt werden, indem Sperren und Passwörter eingesetzt werden.

Fazit: Smart Home gestaltet den Alltag einfacher und sorgt, bei Beachtung aller relevanten Hinweise, für höhere Sicherheit zu Hause. Ungeachtet aller Vorteile muss sich jedoch jeder der Risiken bewusst sein, die eine funkbasierte Steuerung aller Geräte im Smart Home zur Folge hat.