Snapchat-Mitarbeiter spähen Nutzer aus
Mitarbeiter von Snapchat sollen mit interner Software-Tools des Öfteren Benutzerdaten eingesehen haben, ohne, dass dafür ein triftiger Grund vorlag. Unter den einsehbaren Daten waren: der Standort, gespeicherte Bilder und Videos (Snaps), Telefonnummern und E-Mail-Adressen.
Ehemalige Mitarbeiter von Snapchat bestätigten die missbräuchliche Nutzung von Tools die den Zugriff auf Nutzerdaten gewährt. Hinzu kommen noch etliche andere Missbräuche des Tools "SnapLion", wie in einem Fall indem ein Mitarbeiter die E-Mail-Adresse eines Snapchat-Nutzers nachgeschlagen hat. Der Einsatz dieser Tools zum Datenzugriff ist für das Unternehmen da, um behördlichen Anforderungen nachkommen oder Verletzungen der Benutzungsrichtlinien ahnden zu können.
Snapchat meint dazu nur:
"Jede Kenntnis darüber, dass Mitarbeiter unsere Community ausspähen würden, ist sehr beunruhigend und völlig falsch."
Das Unternehmen nehme die Privatsphäre sehr ernst, speichere nur wenige Nutzerdaten und habe strikte Richtlinien und Kontrollmechanismen, mit denen der interne Datenzugriff beschränkt werde.
Irgendwie hört sich das für mich wie ein Witz an. Stellen Sie sich vor Sie sind ein User von Snapchat und verschicken Bilder die nur der Empfänger sehen soll, und nun stellt es sich heraus das sich ein Mitarbeiter dieses Foto angeschaut hat. Im Grunde kann also jedes Foto/Video angeschaut werden?
Privatsphäre in Snapchat ist eben nicht gegeben. Die User wissen das grösstenteils, und doch ist es immer interessant, wie die User entsetzten über die Skandale der Firmen im Thema Datenschutz sind, sei es nun Snapchat, Facebook oder WhatsApp. Als User solcher Apps sollte man in Zukunft aufpassen, welche Bilder man veröffentlicht und welche Daten man angibt. So sind bereits 2014 bei einem Leak Millionen Telefonnummern von Nutzern im Internet aufgetaucht. Wollen Sie eine dieser Daten sein?