Wenn Barbie im Kinderzimmer spioniert.
Für viele Eltern ist es eine regelrechte Horrorvorstellung, dass das Kind beim Spielen im Kinderzimmer ausspioniert wird. Ganz besonders das Spielzeug spielt dabei eine zentrale Rolle. Für Mädchen sind Puppen, wie zum Beispiel die geliebte Barbie oft ein sehr enger Freund. Familiengeheimnisse und grosse Sorgen werden mit der Barbiepuppe geteilt. Datenschützer schlagen aber bei einem ganz besonderen Barbiemodell Alarm. Die so genannte „Hello Barbie“ sollte deshalb nicht unterschätzt werden. Es handelt sich quasi um einen Spion im Kinderzimmer.
Der Hersteller namens Mattell versucht damit die Umsätze weiter anzukurbeln. Diese Barbiepuppe kann mit dem Kind sprechen. Dafür ist ein eigenes Mikrofon, sowie die Möglichkeit einer WLAN-Verbindung eingebaut. Diese Barbiepuppe verfügt über eine eigene Spracherkennungsfunktion. Das Gesprochene des Kindes wird aufgezeichnet und via Internet gesendet. Diese Daten landen dann auf einem Webserver. Anschliessend werden die Daten analysiert. Das Prozedere ist vielen von Navigationsgeräten bekannt.
Datenschützer warnen davor, dass diese Barbie zur Weihnachtszeit auf dem Markt kommen soll. Die Warnung gilt ganz besondere in Bezug auf die Auswertung der Kinderstimmen, damit die Antworten der Puppe verbessert werden. Automatisch wird damit in der Zukunft auch die Themenauswahl verfeinert, damit es zur Produktoptimierung und Datenanalyse kommt. Für das Kind wirkt es, als hätte die Barbiepuppe immer ein offenes Ohr. Genauso kann die Puppe aber auch einiges ausplaudern. Was tatsächlich mit den gespeicherten Daten passiert, wird nicht plausibel erklärt. Deshalb warnen Datenschützer eingehend vor dieser Puppe.
Privatsphäre wird verletzt
Mittlerweile gibt es auch Kampagnen, die sich auf die Privatsphäre im Zusammenhang mit dieser besonderen Barbiepuppe konzentrieren. Der Verkauf und die Produktion sollten gestoppt werden – so lauten die Ziele. Der Vorwurf lautet: unfaire Marketingzwecke, sowie die Verletzung der Privatsphäre.
Laut Hersteller dienen die gesammelten Audiodateien der Kinder ausschliesslich den Verbesserungen der gesamten Technologie. Angeblich werden die Daten nicht zu Marketingszwecken genutzt. Im Moment heisst es, dass die Datenschutzrichtlinien noch überarbeitet werden. Angeblich müssen die Eltern vor dem Einsatz der Barbiepuppe und der Übertragung der Daten einer Aufzeichnung zustimmen.
Gespräche über Emotionen und Gefühle
Am Anfang kann die Barbiepuppe noch nicht viel sagen. Das Kind wird nach dem Lieblingsfach in der Schule oder nach seiner Lieblingsfarbe gefragt. Es dauert nicht lange, bis es um andere Themen, wie zum Beispiel die Karriereplanung geht. Somit steht fest, dass die Marktforschung der direkten Zielgruppe im Fokus steht. Diese Vorstellung ist für viele Eltern mehr als gruselig.
Der Wunsch der Kinder
Damit diese Barbiepuppe sprechen kann, wird vom Kind ein Knopf gedrückt. Dieser Knopf befindet sich direkt in der Gürtelschnalle der Puppe. Angeblich ist es der Wunsch des Kindes, sich mit einem Freund oder einer Freundin zu unterhalten. Diesem Wunsch kommen die Hersteller nach. Der Prototyp des Herstellers soll so schnell wie möglich marktreif werden. So wird es pünktlich zum Weihnachtsgeschäft möglich sein, die „Hello Barbie“ als Geschenk zu überreichen. Es bleibt noch offen, ob diese Spionagepuppe auch in Europa auf den Markt kommen wird.