DB-Konzern wird wegen datengieriger Smartphone-App verklagt

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DB-Konzern wird wegen datengieriger Smartphone-App verklagt

Der Verein Digitalcourage  verklagt den DB Konzern aufgrund einer unseriösen App. Diese wird von Millionen Nutzern verwendet, die mit der Bahn unterwegs sind. Ein besonderer Boom ergab sich durch das 9 Euro Ticket. Die Rede ist von der Smartphone App „DB-Navigator“. Diese gibt Informationen über diverse Anschlussmöglichkeiten, eventuelle Verspätungen und weitere Informationen in Bezug auf die Bahn. Wenige Klicks sind dafür nötig.

Leider kann aber dieses Programm auf dem Handy noch viel mehr, was allerdings im Verborgenen bleibt. Es gibt erhebliche Datenschutzprobleme – dies wurde bestätigt. Viele Informationen werden an Internetkonzerne weitergegeben. So fliessen die Nutzerdaten beispielsweise direkt an Google oder Adobe. Wegen dieser Praktik wird Klage gegen die Deutsche Bahn eingereicht.

Bahnfahren gehört zur Grundversorgung

Der Grund dafür ist, dass normalerweise jede Bahnfahrt zur Grundversorgung gehört. Umso wichtiger ist auch die Stellung dieser App. Trotzdem werden massenhaft personenbezogene Daten weitergegeben. Dabei handelt es sich um einen Übergriff, der nicht akzeptabel ist. Die zahlreichen Sicherheitslücken müssen korrigiert werden. Automatisch werden bei der Installation Cookies auf dem Handy platziert. Im Hintergrund werden dann Verbindungen zu Dritten hergestellt. Das passiert, bevor der Nutzer diese Optionen überhaupt zur Auswahl hat.

Kritisches Datensendeverhalten des Anbieters

Das Datensendeverhalten des Anbieters ist mehr als nur kritisch. Das haben Untersuchungen gezeigt. Bedenklich ist übrigens auch, dass die Daten direkt an ein international agierendes Unternehmen namens Adrom mit Sitz in Dänemark verschickt werden. So entsteht dann die weltweit massgeschneiderte Werbung. Diese Praktik ist rechtswidrig. Das bestätigen auch zahlreiche Anwälte, die sich auf das Datenschutzrecht spezialisiert haben. Damit der Nutzer Informationen über die Bahn erhält, sind diese Praktiken nämlich nicht unbedingt erforderlich.

Obwohl es bereits Fristen und Möglichkeiten gab, um diese Mängel zu beheben, ist noch nichts passiert. Das liegt eventuell an der marktbeherrschenden Stellung der Deutschen Bahn. Angeblich fallen solche Verstösse nicht wirklich ins Gewicht. Trotzdem sind Millionen von Menschen davon betroffen. Mittlerweile wurde diese App öfter als zehn Millionen Mal heruntergeladen.